Sorda - Der Klang der Welt
Der spanische Spielfilm »Sorda - Der Klang der Welt« feierte auf der 75. Berlinale 2025 seine Premiere und gewann den Publikumspreis der Sektion Panorama. Die Regisseurin Eva Libertad, die auch das Drehbuch schrieb, hatte zuvor einen gleichnamigen Kurzfilm realisiert, der als erster Film mit Gebärdensprache für den spanischen Filmpreis Goya nominiert war. Jetzt hat sie ihn als 99-minütigen Langfilm ausgebaut und erzählt darin die Geschichte der gehörlosen Ángela (Miriam Garlo) und ihres hörenden Partners Héctor (Álvaro Cervantes). Als die beiden beschließen, Eltern zu werden, tauchen schon während der Schwangerschaft Fragen auf. Wird das Kind normal hören können? Was bedeutet das für ihre Beziehung? Wie wird der Alltag aussehen? Schaffen wir das? Als dann die kleine Tochter geboren wird, wird klar, dass sie hören kann. Glück oder Unglück? Und was bedeutet das für die Dynamik in der Familie und wie geht es Ángela damit?
Der Film wurde von Erlebnissen der Schwester der Regisseurin inspiriert und bleibt nah an der Realität. Dabei schafft der Film es wunderbar, die Position der Gehörlosen einzunehmen. Auch eine tonal so eingefangene Szene unterstützt diesen Blickwinkel. Trotzdem werden auch Héctor, Ángelas Mann, und seine Sicht auf die Dinge gut eingefangen. Großartig ist, dass der Film nicht polarisiert, sich für alle Zeit nimmt und zeigt, dass Kommunikation ein wichtiger Bestandteil ist in der Balance zwischenmenschlicher Beziehungen. Der Film lebt vom differenzierten Spiel aller Beteiligten und schafft es, dass man sich mit den aufkommenden Themen gerne beschäftigt. Dazu trägt auch die gelungene Inszenierung bei, die sich in ihrer Farbpalette und mit ihrem Licht auch bei trübem Herbstwetter wie ein schöner Sommertag anfühlt. Man sollte die Gelegenheit nicht verpassen, »Sorda - Der Klang der Welt« im Kino zu sehen.
Doreen
Buch: Eva Libertad
Regie: Eva Libertad
Darsteller: Míriam Garlo, Álvaro Cervantes, Elena Irureta, Joaquín Notario, Erika Rubia, Marc Blauk, Marc Tapia
Kamera: Gina Ferrer
Musik: Aránzazu Calleja
Produktion: Adolfo Blanco, Amalia Blanco, Gerard Marginedas, Adrià Miró, Manuel Monzón u.a.
Bundesstart: 30.10.2025
Start in Dresden: 30.10.2025
FSK: ab 12 Jahren